Geschichte
1975 – Die Gründung
Als Anfang der 70er Jahre der Würgeser Gastronom Theo Weichel für sein Lokal eine sogenannte Thekenmannschaft gründete, dachte niemand, dass daraus einmal ein Fußballverein entstehen würde.
Doch auf energisches Betreiben von Hans Schumann und Theo Weichel trafen sich am 28. März 1975 18 junge Männer im Lokal "Zum letzten Heller" und hoben den Fußballsportverein Würges aus der Taufe. Zu diesen Männern gehörten: Theo Weichel, Manfred Weller, Hans Schumann, Peter Schneider, Wolfgang Ackermann, Lothar Simon, Jochen Nowak, Pietro De Luca, Peter Königstein, Kurt Fahrner, Udo Wagenknecht, Manfred Schuirer, Helmut Schuirer, Werner Meerbothe, Peter Kneipper, Achim Hermanni, Karl-Heinz Waldschmidt und Heinz Lindenschmidt.
Am 05. August des selben Jahres wurde der FSV Würges in den Landessportbund aufgenommen. Ebenfalls im August 1975 nahm man zum ersten Mal an einer Punktrunde teil und musste reichlich Lehrgeld bezahlen. Mit 16:182 Toren und 0 Punkten belegte der FSV Würges am Ende der Saison den letzten Platz der Tabelle. Dennoch bekamen die Würgeser von allen Seiten Lob für ihre sportlich faire Einstellung.
In Ermangelung eines eigenen Sportplatzes mussten die Heimspiele und Trainingseinheiten auf dem Oberselterser Hartplatz am Winterholz ausgetragen werden. Später wich man auf den alten Sportplatz in Walsdorf aus.
Die ersten Jahre
Wesentlich besser wurde es allerdings Ende der 70er Jahre, als der damalige erste Vorsitzende Gerhard Hess das Kunststück fertig brachte, dem Magistrat der Stadt Bad Camberg ein Grundstück abzuringen, auf dem man einen Sportplatz bauen konnte.
Kaum war die Genehmigung da, ging es mit Feuereifer daran das heutige Sportgelände herzurichten. Gerhard Hess und dessen Vater, der Architekt Rudolf Hess, waren federführend in der Planung dieses Projekts.
Die Mitglieder des Vereins erbrachten über 700 Arbeitsstunden, um den Platz fertig zu stellen. An Pfingsten 1980 wurde das Sportgelände in den Riedwiesen dann endlich eingeweiht. Das Einweihungsspiel war damals die Partie des FSV Würges gegen den TSV Heringen. Der FSV Würges siegte mit 2:0 und Jürgen Poths war es vorbehalten das erste Tor auf dem neuen Rasenplatz zu schießen.
Doch Gerhard Hess ruhte sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Er forderte vehement auch ein zu dem Sportplatz gehörendes Sportheim. Und siehe da, dem Präsidenten gelang dieser Coup. Im Jahre 1982 stand das Vereinsheim in den Riedwiesen. Auch das Vereinsheim wurde von den Mitgliedern in Eigenhilfe errichtet: bei den gesamten Arbeiten an Platz und Heim des FSV Würges tat sich vor allem, der leider viel zu früh verstorbene, Josef Zeiger hervor.
In den Jahren 1982 und 1983 konnte die 1. Mannschaft des FSV Würges die Stadtmeisterschaften der Stadt Bad Camberg ausrichten und auch gewinnen. Auch im normalen Punkt- und Pokalspielbetrieb lief es schon ganz gut.
Die 90er bis Mitte der 2000er – Gründung der AH-Ablteilung, sportliche Weiterentwicklung und der Kampf ums Recht am Fußballspielen
Im Jahre 1990 wurde von den ehemaligen Spielern Rudolf Meuth und Lothar Simon eine "Alte Herren"-Abteilung gegründet, die schon zweimal Stadtmeister der AH-Mannschaften und Vize-Pokalsieger der AH-Limburg/Weilburg gewesen ist.
Im Jahre 2001 erfolgte dann der ersehnte Aufstieg der 1. Mannschaft von der B-Liga in die A-Liga, aus der man im Jahr 2003 nach gescheiterter Relegation leider wieder abstieg.
Nach zwei gescheiterten Relegationen in den Jahren 2006 und 2007 ist es der 1. Mannschaft, durch eine souverän gewonnene Meisterschaft, im Jahr 2008 gelungen erneut von der B-Liga in die A-Liga aufzusteigen.
Durch diverse Probleme mit einer Nachbarin war der FSV Würges in verschiedenen Hinsichten eingeschränkt. Seit 1990 kämpften die Verantwortlichen des FSV Würges mit dem Ersten Vorsitzenden Ralf Altena an der Spitze für Genehmigungen aller Art, um einen normalen Spielbetrieb durchführen zu können. Nachdem es endlich einen Flächennutzungsplan der Stadt gab, finanzierte der Verein aus eigenen Mitteln den notwendigen Bebauungsplan, die daraus folgende Baugenehmigung und das neue Sportheim.
Neues Sportheim, sportlicher Neuanfang & Wiederaufstieg (2017, 2019) sowie die Neuausrichtung der Abteilungen
Die Eröffnung und Einweihung des neuen Sportheimes war am 02.11.2009. Vor dem Oberlandesgericht in Kassel gewann man, zusammen mit der Stadt, den Prozess um die Gültigkeit des Bebauungsplanes. Im Sommer 2010 war der alles entscheidende Prozess um die Nutzbarkeit der gesamten Sportfläche vor dem Verwaltungsgericht in Wiesbaden. Auch dieser Prozess wurde gewonnen und seit diesem Tag kann der Verein sich endlich nach über 20 Jahren Hängepartie um sein eigentliches Ansinnen, nämlich den Fußballsport, kümmern. Dieser Sieg des Hobbyfußballs ist sicherlich ein großer Verdienst von Ralf Altena, der seit nunmehr 27 Jahren die Geschicke im Vorstand des FSV Würges leitet.
Sportlich gesehen musste der FSV ein tiefes Tal durchwandern, ehe es seit 2013 wieder kontinuierlich bergauf geht: Nahezu die komplette Erste Mannschaft verließ den Verein, so dass ein sportlicher Neuanfang und ein Umdenken seitens des Vorstandes unumgänglich war. Seit dieser Zeit wird neben dem Seniorenspielbetrieb auch auf Jugendarbeit wert gelegt, die durch neue Mitglieder und Spieler ihren Teil dazu beiträgt, den Verein auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu halten.
Auch im Vorstand kam der Wandel nicht zu knapp: dort wirken seit 2016 viele aktive Spieler, die zusammen mit langjährigen etablierten Vereinsmitarbeitern für frischen Wind sorgen.
Aktuell (Saison 2021/22) spielt die Erste Mannschaft des FSV Würges nach dem Aufstieg in die Kreisliga B-Süd vor drei Jahren und hat sich nach den unruhigen Jahren und den beiden Abstiegen deutlich stabilisiert. So kann auch in Zukunft der Spielbetrieb mit zwei Mannschaften aufrecht erhalten werden, was für das dauerhafte Bestehen des Vereins immens wichtig war und mit Sicherheit auch weiterhin sein wird.
Leider ist die AH-Abteilung des FSV Würges in den letzten Jahren quasi zum Erliegen gekommen. Aber auch hier gibt es positive Entwicklungen: Durch Verstärkung einiger Ex-Kicker und Neu-Mitglieder im zweiten oder dritten Fußballfrühling konnte nun seit langer Zeit endlich wieder eine AH-Mannschaft ins Rennen geschickt werden. Auch dieser Schritt ist richtig und wichtig, um die Vereinsmitglieder auch jenseits der 35 Jahre am Vereinsleben teilhaben zu lassen.
Hinzu kommen die Sanierung
des Sportplatzes sowie die Erneuerung des Flutlichts, um die sportlichen
Rahmenbedingungen weiter zu verbessern. Hier ist der gesamte Verein Eberhard "Jo" Löw zu riesigem Dank verpflichtet, der fortwährend für das wichtigste überhaupt sorgt: Einen top-bespielbaren Fußballplatz. Das ist auch die einhellige Meinung, wenn man mit Leuten darüber ins Gespräch kommt, die die Sportanlage des FSV Würges noch von früher kennen.
Nicht nur der Rasen erstrahlt mittlerweile in neuem Glanz - auch das Sportheim wurde drinnen wie draußen komplett erneuert. Hier bedanken wir uns besonders bei Uwe Helbing, der das Sportheim komplett verputzt und den Innen- sowie Außenanstrich übernommen hat.